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Entdecken Sie spannende Einblicke in die faszinierende Welt des Botanischen Gartens Solingen (B.G.S.) – mit aktuellen Trends, beeindruckenden Fakten und exklusiven Geschichten. Lassen Sie sich inspirieren und erleben Sie die Schönheit und Vielfalt der Pflanzen und Bäume, die sowohl im Garten als auch außerhalb für Staunen sorgen. Ob Sie sich für die neuesten Entwicklungen interessieren oder einfach nur neugierig auf die Natur sind – bei uns bleiben Sie stets gut informiert und voller Inspiration. Tauchen Sie ein in eine bunte Welt voller Wissen und Naturerlebnisse!
Jeden Monat stellen wir Ihnen zukünftig die „Monatsblumen“ vor, um Ihnen die Schönheit und Vielfalt der Natur näherzubringen. Für den Juni präsentieren wir die Rose.

Die Rose (lat. Rosa) ist eine beliebte Pflanze aus der Familie der Rosengewächse. Sie zeichnet sich durch oft duftende Blüten, gefiederte Blätter und Stacheln (nicht Dornen) aus. Es existieren zahlreiche Arten und Sorten, die sich in Größe, Farbe und Blütenform unterscheiden. Insgesamt ist die Rose ein vielseitiges Symbol, das je nach Farbe und Kontext verschiedene Emotionen ausdrücken kann.
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Pflanzen der Yamswurzelgewächse (Dioscoreaceae): Von ihrer traditionellen Verwendung bis zur Rolle in der medizinischen Forschung zur Empfängnisverhütung in den 1950er Jahren.
In den Pflanzenbeständen des Botanischen Gartens Solingen (B.G.S.) werden auch drei (möglicherweise vier) unterschiedliche Arten aus der Familie der Dioscoreaceae gepflegt – im Deutschen oft kurz als Yamsgewächse bezeichnet. Da die meisten Vertreter der Familie aus warmen bis tropischen Klimazonen stammen, werden sie auch im B.G.S. in den ganzjährig temperierten Häusern der Bromelien- (Haus 5) und der Sukkulenten- (Haus 7) sammlungen gehalten. Typisch für die große Mehrzahl der Yamsgewächse ist ein jährlicher Austrieb von beblätterten Ranken während einer Wachstumsphase, die aber nicht überdauern und in einer Ruhephase vergehen. Die Pflanzen überdauern mit Hilfe von Rhizomen (unterirdisch) oder Caudizes (verdickten Übergangspartien von der Wurzel zum Stamm), die teils unter-, teils oberirdisch wachsen und Nährstoffe einlagern, um in der nächsten Wachstumsphase neue Ranken auszutreiben.
Im Haus der Bromeliensammlung befinden sich zwei eindrucksvolle D. elephantipes, (natürlicher Standort: Südliches Afrika) die in mehreren Jahrzehnten Lebenszeit Caudizes von ca. 50 cm Durchmesser und ca. 25 cm Höhe gebildet haben und Wachstumsschichten der Borke von 5 bis 6 cm aufgebaut haben. Ob es sich um Exemplare derselben Art, die sich optisch unterschiedlich entwickelt haben, oder um Vertreter zweier verwandter Arten handelt, ist ohne rückreichende Dokumentation leider nicht eindeutig zu klären.
Ebenfalls im Bromelienhaus wird eine Dioscorea bulbifera (Luftkartoffel,Luftyams) gepflegt, deren natürliches Vorkommen in Afrika und Asien liegt, die wegen ihrer essbaren Brutknollen („Luftkartoffeln“) aber weltweit in Ländern mit tropischem Klima angebaut wird. Im Gegensatz zu der oben genannten Dioscorea elephantipes (Schildkrötenpflanze) bildet sie nur selten ein unterirdisches Speicherorgan, aber zur Überdauerung von Wachstumspausen dienen die Brutknollen (Bulbillen), die an den Ranken der Pflanzen gebildet werden.
Da Dioscorea mexicana an ihren natürlichen Standorten in Mexiko und Mittelamerika vergesellschaftet mit Vertretern der Kakteen- und Agavenflora auftritt, wird sie auch im B.G.S. im Haus der Sukkulentensammlung gepflegt.

Wie viele Vertreter der Yamsgewächse wird auch D. mexicana in ihrem Herkunftsland als Nahrungsmittel genutzt und geschätzt. Basiert die Verwendung als Lebensmittel vor allem auf dem hohen Stärkegehalt der Caudizes, ermöglicht eine weitere Besonderheit des pflanzlichen Stoffwechsels in den Caudizes auch den Einsatz für medizinische Zwecke. So sind verschiedene Vertreter der Gattung Dioscorea in der Lage, die chemische Verbindung Diosgenin zu synthetisieren und einzulagern. Diosgenin ist strukturell verwandt mit Hormonen, die auch im menschlichen Organismus gebildet werden und in viele Stoffwechselfunktionen eingebunden sind.
Als in den 1940/50er Jahren erkannt wurde, welche vielfältigen Möglichkeiten der Einsatz von Cortison – ebenfalls ein strukturell verwandtes Steroidhormon – in der Medizin eröffnen kann, führte dies zu einer großen Nachfrage nach der Substanz.
Die bis dahin praktizierte Synthese durch Extraktion aus tierischen Rohstoffen (Rindergalle) musste dringend ersetzt werden und es bot sich als effiziente Alternativsynthese die Gewinnung mittels weniger chemischer Umwandlungen aus dem Diosgenin der Yamswurzelgewächse an.
An der erfolgreichen Synthese des Cortisons aus Diosgenin orientierten sich in der Folge eine Reihe von Forschern, die neue Wege zu verschiedenen Hormonen mit Steroidgrundstrukturen entwickelten. Die intensive Bearbeitung dieses neuen Arbeitsgebietes führte bald auch zum Ersatz der Diosgenin-Quelle Dioscorea mexicana durch Dioscorea composita, die einen etwa vierfach höheren Diosgenin-Gehalt erreicht.
Nach der halbsynthetischen Gewinnung von Cortison erwies sich 1951 die Herstellung eines Gelbkörperhormons (Norethisteron) ebenfalls aus Diosgenin als weiterer Meilenstein der naturstoffbasierten Wirkstoffsynthese, da dieses den Weg zur Herstellung und Anwendung von oralen Emfängnisverhütungsmitteln ab den 1950er Jahren sowie für Schwangerschaftstests eröffnete.
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